2. Verhandlungstag im Mord-Prozess
Am Montagnachmittag wurden im Strafverfahren gegen Dominik R. wegen Mordes erste Zeugen vernommen. Im Gerichtssaal sagten unter anderem die zuständigen Polizeibeamten aus, die am Tag vor und am Tag des Fundes der toten Lisa H. in ihrer Wohnung in Freyung im Einsatz und vor Ort waren. Die Mutter des Opfers habe sich aus verschiedenen Gründen Sorgen um ihre Tochter gemacht und war deshalb zur Polizeiinspektion Freyung gegangen. Am 11. November konnten sie in der Wohnung nichts finden. Die Wohnung habe einen gepflegten Eindruck gemacht, erinnerten sich die Polizeibeamten gleichermaßen. Allen fiel jedoch ein beißender Geruch nach Katzenstreu auf.
Am nächsten Tag sei dann der Notruf eingegangen: Die Mutter hatte das Opfer in einer Nische gefunden, eingehüllt in einen Plastiksack, umgeben von Katzenstreu. Die hysterischen Schreie der Mutter gingen bis ins Mark, erinnert sich eine Polizistin. Noch am 6. November hat die Mutter eine WhatsApp-Nachricht von dem Handy ihrer Tochter erhalten. Sie hatte sie gebeten, sich zu melden. „Ja, mach ich dann“, kam vom Handy des Opfers zurück. Nach aktuellen Erkenntnisstand war Lisa H. da aber bereits tot.
Im Anschluss an die Polizeibeamten wurden noch weitere unbeteiligte Zeugen befragt. Da sich der Angeklagte und auch sein näheres Umfeld nicht zu den Vorwürfen äußern, müsse versucht werden, die Umstände der Tat über andere Zeugenaussagen zu rekonstruieren, erklärte die Vertreterin der Mutter, Petra Hödl, im Nachgang an die Verhandlung. Das Verfahren wird am 15. September fortgesetzt.